Das Quiz sagt, du hast ein Energiebündel im Stall stehen? Kein Problem!
Das Energiebündel hat einen hohen Muskeltonus oder auch Grundkörperspannung. Es neigt dazu, ständig seine Muskulatur anzuspannen und festzuhalten. Aufgrund dessen ist es oft etwas nervöser und leichter abzulenken („Huch – das Ahornblatt da frisst mich gleich!!“). Sie werden gerne eilig und haben „Go“.
Das ist in etwa vergleichbar mit einem Menschen, der immer etwas unter Strom steht, ständig etwas erledigen muss und das am liebsten schon gestern gemacht hätte. In diesem Artikel zeigen wir dir wie du solche Pferdetypen in deinem Training optimal fördern kannst.
Das Energiebündel – Mehr Ruhe bitte!
Auch beim Energiebündel kann man die hohe Körperspannung fühlen. Greift man in die Muskulatur, fühlt sie sich fest und manchmal unbeweglich an. Manche reagieren auch etwas schlecht gelaunt, wenn man sie an machen Stellen berühren möchte z.B. im Nacken. Generell sind sie durch die hohe Körperspannung immer ein wenig unter Strom und auch wenn sie entspannt sind, können sie gerne mal einen Schalter umlegen.
Oft fehlt es an Losgelassenheit. Sie brauchen eine gut geplante Lösungsphase um in einem ruhigen Takt laufen zu können. Je mehr man daran arbeitet (und das ist beim Energiebündel besonders wichtig) umso schneller finden solche Heldenpferde Ruhe und können besser entspannen. Und genau dafür sollte man als Heldenreiter;in sorgen.
Dazu gehört auch selbst im Sitz etwas mehr Körperspannung aufzubauen, damit auch das Heldenpferd seinen eigenen Muskeltonus erhöht. Stell dir z.B. vor du hast eine Jacke an, richtest dich auf um dein Brustbein anzuheben und ziehst dabei gedanklich den Reißverschluss deiner Jacke mit nur einer Hand zu.

Leichtraben – Ein Praxisbeispiel für mehr Ruhe
Stell dir vor, du trabst leicht und lässt dich von deinem Heldenpferd mitnehmen. Du hast das Gefühl, immer schneller zu werden. Immer zackiger werdende eins – zwei – eins – zwei.
Hier macht es Sinn, die Aufsteh-Frequenz langsamer zu gestalten. Also ein normal gesprochenes eins – zwei – eins – zwei. Dein Heldenpferd muss sich deinem langsameren Takt anpassen, findet besser sein Gleichgewicht und wird wieder ruhiger. Gerade bei solchen Heldenpferden mit viel Go – muss man allerdings die gesamte Reiteinheit darauf achten!
Denn solche Heldenpferde neigen dazu unbemerkt wieder schneller zu werden, vor allem wenn der;die Heldenreiter;in das Treiben vergisst. (Wir meinen damit kein Dauertreiben! Sondern eine komplett ausbleibende treibende Hilfe z.B. weil man eine Überreaktion befürchtet oder es einfach schlicht vergisst)
Warum funktioniert das?
Bewegst du dich in einem anderen Takt als dein Heldenpferd, wird es für dein Heldenpferd automatisch „unangenehm“, wenn es seinen aktuellen Takt stur beibehalten will. Es muss sich deiner Bewegung anpassen, damit es wieder angenehm wird.

Welche Art von Reitübungen passen zum Energiebündel?
Übungen die viel geradeaus verlangen, machen solche Heldenpferde eher schneller und sie driften dabei oft mit dem Kopf woanders hin. Sie neigen dann dazu nicht mehr so ganz auf ihren Heldenreiter:in Acht zu geben und erschrecken eher. Daher helfen gebogene Linien, Zirkel verkleinern und Volten in zahlreicher Abwechslung, wo das Heldenpferd mitdenken muss. So müssen sie sich gut konzentrieren und können aufgrund der Wendungen schwieriger unter dem Sattel davon laufen.
Insbesondere Schenkelweichen und alle Seitengänge beschäftigen Energiebündel sehr gut und helfen dem Heldenpferd sich auf die Hilfen zu konzentrieren, statt über den eigenen Schatten am Reitplatzrand nachzudenken. Halten, Rückwärtsrichten dagegen fällt Heldenpferden mit hohem Muskeltonus oftmals etwas schwerer, sollten aber geübt werden. Nur kürzer und mit mehr Geduld.
Abwechslungsreiche Übungsideen findet du übrigens in den Kategorien in unserem Blog. 🙂
